Kanal-Radweg
Der Mittellandkanal verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Elbe-Havel-Kanal nördlich von Magdeburg und ist mit 325,7 km die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands.
Er zweigt vom Dortmund-Ems-Kanal am sogenannten Nassen Dreieck bei Hörstel ab und führt nördlich des Teutoburger Waldes zum Wasserstraßenkreuz Minden, wo die Weser überwunden und angebunden wird.
Weiter führt der Mittellandkanal südlich des Schaumburger Waldes und des Steinhuder Meeres bis Seelze bei Hannover, wo das Leinetal überquert wird und eine Verbindung zur Leine und Ihme besteht. Im weiteren Verlauf durchquert der Mittellankanal das nördliche Hannover und trifft in Hannover-Anderten auf die Hindenburgschleuse (km 174,2). Hier endet die sogenannte Westhaltung auf einem Niveau von 50,3 m ü. NN.
Schleuse Hohenwarthe
Östlich der Hindenburgschleuse verläuft die deutlich höher gelegene Scheitelhaltung auf 65 m ü. NN durch Peine und Braunschweig. Hinter dem Abzweig des Elbeseitenkanals an der Schleuse Sülfeld (km 236,9) beginnt die Osthaltung auf 56 m ü. NN. Der Kanal führt unmittelbar am Volkswagenwerk durch Wolfsburg, dann durch den Naturpark Drömling und an Calvörde, Haldensleben und Wolmirstedt vorbei.
Seit Oktober 2003 überquert der Mittellandkanal am Wasserstraßenkreuz Magdeburg die Elbe in einer 918 m langen Trogbrücke und erreicht kurz dahinter die Doppelsparschleuse Hohenwarthe (km 325,0), wo die Osthaltung endet und der Kanal auf das Niveau des Elbe-Havel-Kanals um 19,05 m abgesenkt wird. Östlich der Schleuse Hohenwarthe beginnt bei km 325,7 der Elbe-Havel-Kanal, der die MLK-Kilometrierung bis zur Haveleinmündung am Kilometer 379,0 fortsetzt.
Wasserstraßenkreuz Magdeburg
Einen offiziellen Mittellandkanal-Radweg gibt es nicht.
Ausgebaute Betriebswege begleiten jedoch fast überall den Kanal. Sie sind für Fußgänger und Radfahrer freigegeben, ihre Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Die Wege führen schön eben am Ufer entlang und sind meistens mit feinem Splitt befestigt, zum Teil auch gepflastert oder asphaltiert. So bietet der Kanal nicht nur gute Möglichkeiten für den Wassersport sondern auch jede Menge Potential für Wanderungen oder Radtouren.
Einige Baustellen verhindern zur Zeit noch eine durchgängige Befahrbarkeit der Uferwege mit dem Fahrrad. Zwischen Dortmund-Ems-Kanal und der Schleuse Sülfeld ist der Kanalausbau bereits fertiggestellt. Zwischen Sülfeld und der Elbe sind die Ausbauarbeiten noch in Gange, z.B. zwischen Wolfsburg und Rühen sowie zwischen Haldensleben und Magdeburg-Rothensee.
Radler auf der Trogbrücke
Abschnitt Rühen - Haldensleben - Magdeburg - Burg
Von Magdeburg erreicht man über den Elberadweg nach ca 17 km bei Hohenwarthe das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Von Hohenwarthe in Richtung Berlin kann man bis Burg gut am Süd-Ufer des Elbe-Havel-Kanals radeln. Die Tour führt vorbei an der Doppelsparschleuse Hohenwarthe und endet am Burger Knäcke-Werk. In Burg muss man die Straße in Richtung Blumenthal nutzen und kurz hinter der Kanalbrücke rechts abbiegen. Hier kommt man am Nordufer bis kurz vor Ihleburg, wo der ausgebaute Kanalabschnitt und somit der begleitende Uferweg zur Zeit endet. Eine Fortsetzung der Wege am Elbe-Havel-Kanal bis Wusterwitz ist im Zuge der Ausbaumaßnahmen geplant.
(Infos: Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg)
Vom Wasserstraßenkreuz Magdeburg in Richtung Wolfsburg kann man fast durchgängig am Rande des Mittellandkanals entlang radeln. Auf der Trogbrücke über die Elbe sind beide Seiten mit Wegen ausgerüstet. Will man zum stillgelegten Schiffshebewerk Rothensee oder zur Sparschleuse Rothensee, muss man das Südufer nutzen.
Achtung! Bauarbeiten am Mittellandkanal führen zeitweise zu Sperrungen der Radwege auf dem Nord- und Süddamm.
Sperrtor Haldensleben
Um in Richtung Haldensleben weiter zukommen, hält man sich am Besten gleich auf der Nordseite. Hier kann man zunächst bis Elbeu gut auf geschottertem Wirtschaftsweg fahren. Zwischen Elbeu und Jersleben befindet sich eine kurze Kanalbaustelle und der Weg ist sandig. Am Wochenende kommt man durch aber in der Woche sind hier sicherlich Bauarbeiten. Als Alternative bietet sich die asphaltierte Straße unterhalb des Kanals zum Jersleber See. Eine Abfahrtmöglichkeit gibt es direkt am Bootshaus. Wieder auf den Deich kommt man hinter der Bungalowsiedlung, wo die Straße nach rechts abbiegt.
Wir halten uns weiterhin auf der nördlichen Kanalseite und fahren an Vahldorf vorbei. In Haldensleben treffen wir auf ein Sperrtor, dahinter endet der Uferweg und man muss in Richting Haldensleber Innenstadt fahren, wo man auch den Aller-Elbe-Radweg findet.
Über den Aller-Elbe-Radweg könnte man die Radtour zu einem Rundkurs über Samswegen, Groß Ammensleben, Wolmirstedt zurück nach Hohenwarthe werden lassen. Wer weiter in Richtung Oebisfelde will, kann auch auf dem Aller-Elbe-Radweg nach Hundisburg, Bebertal, Flechtingen radeln.
Fußgängerbrücke Haldensleben
Wir wollen jedoch die Radtour am Mittelland-Kanal fortsetzen, die um einiges kürzer ist. Nach einem Abstecher durch Haldensleben erreichen wir über die Süplinger Straße, von der wir hinterm Bahnübergang rechts in die Warmsdorfer Straße abbiegen, schließlich wieder das Kanalufer. Hier ist als erstes eine moderne Fußgängerbrücke zu sehen, gefolgt von der Eisenbahnbrücke der Strecke Haldensleben-Oebisfelde.
Wir radeln weiter und sehen die Brücke nach Bülstringen, das am südlichen Ufer liegt, bleiben jedoch auf dem nördlichen Weg.
Erst bei Calförde ist ein durchgängiges Kanalradeln wieder unterbrochen und wir müssen durch den Ort fahren und auf der Landstraße in Richtung Velsdorf den Kanal überqueren. Wo die Landstraße einen Linksbogen macht, geht geradeaus ein Waldweg weiter. Hier hat man zwar keinen Blickkontakt zum Kanal aber er verläuft unmittelbar hinterm bewaldeten Wall. An der nächsten Brücke bei Wieglitz fahren wir zurück und folgen erneut dem nördlichen Uferweg.
Brücke Bülstringen
Hinter der Brücke nach Mannhausen wurden bei dem Kanalausbau einige Biotope angelegt und rechts hinterm Damm gibt es Flachwasserzonen und Vogelbeobachtungspunkte, wo man durchaus ein wenig verweilen und die Ruhe genießen kann. An der Brücke in Piplockenburg befindet sich unweit vom Kanal die Drömlingklause. Eine Informationsstelle im Naturpark Drömling erreicht man hier rechts ab nach wenigen Metern vor der Ohrebrücke. Durch den Drömling führen einige Radwanderwege, z.B. kann man abschnittsweise an der Ohre entlang radeln.
Wir nutzen weiterhin den nördlichen Wirtschaftsweg am Kanal und fahren bis Frankenfelde wo wir die Seite wechseln müssen. Am südlichen Ufer gelangt man nun bis Rühen.
Auf dem Abschnitt nach Rühen sind einige Gewässer-Entlaster zu sehen (Drömling, Ohre, Aller). Hinter der Straßenbrücke der B244 bei Rühen lädt eine Gaststätte und Pizzeria zu einer Rast im Biergarten am Kanal ein.
Biotope bei Mannhausen
Dahinter in Richtung Wolfsburg verhindern derzeit einige Baustellen die durchgängige Weiterfahrt am Mittellandkanal. Man kann von hier nach Rühen und von dort bis Vorsfelde Straße fahren. Wir empfehlen, die Gegenrichtung nach Grafhorst einzuschlagen und von dort den Aller-Radweg zu nutzen, der auch über Vorsfelde nach Wolfsburg führt, wo man den Mittellandkanal wiederfindet. Oder man hat in Grafhorst die Möglichkeit, dem Aller-Radweg über Oebisfelde bis Seggerde zu folgen, wo der Aller-Elbe-Radweg nach Hohenwarthe abzweigt.
Ab Oebisfelde kann man natürlich auch bequem mit der Bahn nach Magdeburg zurück reisen.
Entfernungen:
- Magdeburg - Hohenwarthe ca. 17 km
- Hohenwarthe - Haldensleben ca. 24 km
- Haldensleben - Piplockenburg ca. 23 km
- Piplockenburg - Buchhorst ca. 13 km
- Buchhorst - Rühen ca. 8 km
Brücke Rühen